| Katja Petrasko, Alexandra Reinsperger,
 Karoline Seywald,
 Roland Tusch,
 Wien
   Eine Vielzahl unterschiedlichster Verwendungsmöglichkeiten 
        wird inhaltlich und graphisch dargestellt:
 „Der Wienfluß als topografische Linie war wichtiger Ort des 
        täglichen öffentlichen Lebens, Ort des Vergnügens, der 
        Hygiene, der Arbeit und der Kommunikation. Durch die Einwölbung des 
        Flusses verlor das Wasser als kommunikativer Ort einen wesentlichen Teil 
        seiner Bedeutung. Das öffentliche Leben heute benötigt nicht 
        unbedingt natürlich Orte, meist sind es Künstliche, oft nicht 
        reale Räume. Die Einwölbung des Flusses, als artifizieller linearer 
        Raum kann nicht nur ein Ort der Erinnerungen sein, sondern soll seine 
        Funktion als kommunikativer Ort der Vielfalt zurück erlangen. Es 
        erscheint sinnvoll ein heterogenes Raumprogramm anzustreben, um einem 
        breiten Funktionsprogramm eine Basis zu bieten.
 
 Ein Durchqueren der Grenze zwischen Innen und Außen, 
        Unten und Oben ist notwendig, um eine Integration des Ortes zu erreichen. 
        "Quer durch" ist strukturelle Grundlage für neue Nutzungen der Wienflußeindeckung. 
        Eine Serie von typologische Querschnitten, welche die Raumstruktur definieren, 
        entsteht durch die Reaktion auf das Vorhandene. Durch die Verwebung der 
        Stadtoberfläche mit der Nutzebene erhält man ein differenziertes 
        Raumprogramm, welches unterschiedliche Raumqualitäten aufweist. Innerhalb 
        des räumlichen Gesamtkonzeptes hat jede Zone ihre eigene Identität 
        und ist individuell wahrnehmbar.
 
 Durch das Aufbrechen und Aufklappen der Gewölbeschale 
        werden unterschiedliche Lichtqualitäten erzeugt, welche für 
        eine Vielfalt von Nutzungen die optimalen Voraussetzungen schaffen. Unterstützt 
        durch ein Kunstlichtkonzept wird das Gewölbe innerhalb seiner Raumausdehnung 
        zeitlich unbegrenzt nutzbar. Die Struktur gibt einen nahezu nutzungsfreien 
        Raum vor, in welchem räumlich und zeitlich verschiedene Aktivitäten 
        stattfinden. Es entstehen Stellen unterschiedliche Dichte und Intensität. 
        Der entstandene Raum ist über seine ganze Länge durchgängig, 
        sein Querschnitt kann als Erweiterung und Ergänzung zum städtischen 
        Freiraum gesehen werden.
 
 Die verschiedenen Funktionsebenen werden sichtbar und spürbar 
        durch das seitliche Öffnen des U-Bahnschachtes, das Heben, Senken 
        und Verweben der Ebenen, sowie des Betonen und Sichtbarmachen der Stadtkanten. 
        Die verschiedenen Benutzerebenen überschneiden und kreuzen sich ohne 
        sich in ihren Funktionen oder Geschwindigkeiten zu behindern. Die geplante 
        innerstädtische Schnellverbindung für Radfahrer ist ein begleitendes 
        Element und wird teils auf der Stadtoberfläche teils Stadtzeitung.“
 
 Die thematische Anbindung an die unmittelbare Umgebung schlägt 
        die Flohmarktausdehnung im Bereich Kettenbrückengasse, eine überdachte 
        Bühne beim Künstlerhaus und zugleich die Installation von Monitoren 
        an verschiedensten Orten vor, um das Wechselspiel zwischen Innen- und 
        Außenräumen mit visuellen und auditiven Interventionen zu verstärken. 
        Der Tunnel soll dadurch zum Infoguide, zum Werbeträger und zur Touristenanlaufstelle 
        werden.
 Auch an die Erweiterung der Ausstellungsräumlichkeiten 
        der Secession wurde gedacht, wie sogar an Nutzungen wie Champignonzucht, 
        Asphaltstockschießen, Eisschnellaufen und einen neuen Standort für 
        Clubs und Lokale
  
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