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die Touren bis 2003 |
Die Fackeltouren von Peter Ryborz mit seinem sogenannten „Underground Club Vienna“ durch Wiens Unterwelt bleiben auch weiterhin eine Attraktion für Jung und Alt, wie auch für Besucher aus dem In- und Ausland. Geführt durch Larry Hime, dem vierten Mann (als Nachfolger des symphatischen Filmbösewichtes "Harry Lime") geht es jeweils donnerstags und samstags um 19 Uhr los: Mit Fackeln bewaffnet und meistens in Begleitung eines Dudelsackpfeifers startet der Zug bei der Pilgrambrücke vor der U4-Station.
Neben Eisen- und Steinwendeltreppen und den als Litfaßsäulen getarnten Notausgängen gibt es die unterschiedlichsten Motive für so manchen Hobbyphotographen.Vorbei an jenen Hallen, in denen seinerzeit der Filmklassiker "Der Dritte Mann" gedreht wurde. Daß Orson Welles seinerzeit darauf bestand, daß die Wände mit Parfum eingesprüht wurden, ist eine amüsante Anekdote, für die es heutzutage keinen Anlaß mehr gäbe. Weiterhin erfährt man einiges über Alter und Geschichte der alten Mauern, über die sogenannten Cholerakanäle dahinter beidseits parallel zum Wienfluß und weitere Vorhaben der Stadt Wien, das gesamte Gelände aus Gründen von Umweltschutz, Stadtbild, technischer und statischer Nutzung dem Standard des Zeitgeistes anzupassen.
Auch daß die Stadt ihren Namen mit großer Wahrscheinlichkeit diesem Fluß verdankt ist nicht Jedem bekannt, ebenso wie die Charakteristik eines Wildbaches, die diesem sonst so harmlosen Rinnsal zugeordnet wird: Bei stärkeren Niederschlägen im Wienerwald und den angrenzenden Bezirken kann der Wienfluß sein Volumen in kurzer Zeit auf das 2000-fache anschwellen lassen um ebenso schnell wieder zu verebben. Aufgrund dieser Tatsache ist der ständige Kontakt mit den Wetterstationen erforderlich, bevor ein Termin endgültig feststeht.
Jeder Teilnehmer kann sich selbst davon überzeugen, um welch einzigartige Attraktion es dabei geht, die wohl auch im internationalen Vergleich kaum Konkurrenz findet. Einzelne ausländische Journalisten waren bisher ebenso vertreten wie das in- und ausländische Fernsehen, Radio und Medien. Kartenreservierungen aus dem Ausland sind mittlerweile ebenso üblich wie Fackelzüge für kleinere Gruppen; Firmen und Schulen.
Auch der Akustik dieser Kulisse wird Rechnung getragen: Neben den Dudelsackklängen für die Erwachsenen gilt es speziell für die Kinder als Höhepunkt, die Dauer des Echos eines Böllerschusses zu stoppen: angekündigt mit den dramatischen Worten "hier wurde Harry Lime erschossen!".
Da es während der zwei Kilometer langen Wanderung keinerlei weitere Lichtquellen gibt, wird die Prozession durch die flackernden Schatten in eine mystische Stimmung getaucht.
Den Abschluß findet der Zug nach etwa 11 Höhenmetern durch eine jener legendären Steinwendeltreppen mitten im Naschmarkt, indem man plötzlich aus einem der dortigen Kiosks heraustritt.
Die Veranstaltung dauert etwa 2 Stunden, zuletzt erhält Jeder eine Urkunde über die furchtlose Teilnahme an der Fackeltour durch Wiens Unterwelt; Geburtstagskinder sogar ein persönliches Exemplar (Name u. Daten angeben!).
Wien ist unders:Während die Bedeutung „Untergrund“ bei allen Großstädten wohl eher negativ besetzt ist, gibt es hier den ersten offiziellen Underground-Club, der um eine weitere Attraktion Wiens in den Gewölben des Wienflusses bemüht ist. Alleine durch die regelmäßige Undergrund-Tour hat der „Underground Club Vienna“ bereits etwa 1000 Mitglieder, denn das Motto lautet: „Rättet die Unterwelt!“